Gedankensplitter
Gedankensplitter? Was meint der Autor damit? Nun, wir haben für die Ergebnisse schriftstellerischer Arbeiten viele Schubkästen. Reichen die nicht? Da gibt es Novellen, Erzählungen, Essais, Kurzgeschichten - was auch immer das sein mag, wie kurz oder lang sie auch sein dürfen -, Romane und Geschichten.
Und nun Gedankensplitter! Was unterscheidet diese von all den anderen Kategorien? Ganz einfach: Es sind Splitter, Teile also eines imaginären Ganzen. Was ist das Ganze? Nun, all das, was uns bewegt, was uns begegnet und betrifft. Splitter können für sich betrachtet schön sein, haben manchmal ihren eigenen Reiz. Vom Splitter auf das Ganze zu schließen ist in der Regel nicht möglich. Und das gilt auch hier. Wer offenbart schon seine geheimsten Gedanken(splitter)?
Das heißt, hier beschreibt der Autor Erlebnisse, Eindrücke, Erinnerungen, die sich im Kopf abgespielt haben, keinen Anfang und kein Ende verlangen, keiner irgend wie festgeschriebenen Dramaturgie gehorchen müssen.
Sie können kurz oder lang sein, sind an kein Thema und an kein Schema gebunden. An dieser Stelle werden sie erscheinen, werden anwachsen zu einer Gedankensplitter-Schubladenfüllung. Langsam und stetig. Und wenn wir Glück haben, sagt der eine oder andere Leser: „Ja, das habe ich auch schon so oder ähnlich empfunden oder gedacht."