Am Donnerstag, dem 30. April 2014 wird der Autor Eduard Breimann um 19:00 Uhr an der Volkshochschule Dormagen einen 90-minütigen Vortrag zum 100-jährigen Schicksaltag "Beginn des 1. Weltkrieges" halten. Nach dem großen Erfolg mit dem Vortrag über den Rhein und die Deiche erwartet der Autor und Dozent wieder "ein volles Haus". Jubelnd in die Kasernen

Dazu wird die VHS im Programmheft die Ankündigung aus diesem Text des Autors verwenden:

Dormagen im 1. Weltkrieg

Mit Freuden hinaus – mit Trauer und Entsetzen zurück

Genau 100 Jahre ist es her. „Was so lange schon?“, fragt sich mancher, der in seiner Schulzeit diese Jahre von 1914 bis 1918 so vermittelt bekam, als wäre unser Volk am 1. 8. 1914 völlig unverschuldet in diesen Krieg geschliddert, als wäre die Unterzeichnung des Waffenstillstands-Vertrages am 11. 11. 1918 bei Compiègne ein tragisches Versehen und ein grandioser Fehler gewesen.

„Der große Krieg“, nannte man ihn früher. Eine Aufzählung, wie sie heute üblich ist, war damals nicht erforderlich. Es gab ja keinen zweiten großen Krieg, der eine Unterscheidung durch Ziffern erforderte.

Mit Freuden hinaus! Das kann man wörtlich nehmen, denn es herrschte 1914, auch in Dormagen, eine euphorische Stimmung. Unsere unbesiegbaren Soldaten zogen hinaus wie zu einer Übung. „Geht hin und verprügelt die Franzmänner“, riefen die Frauen am Bahnhof in Dormagen und winkten den abziehenden Soldaten mit weißen Tüchern.

Mit Trauer und Entsetzen zurück! Was dann kam, was der Krieg und dessen Folgen für die Menschen in Dormagen bedeuteten, das ahnte niemand. Die verheerenden Nachwehen, der zigfache Tod, die Demütigungen, die Armut und das Elend am Kriegsende, machten die Menschen fassungslos.

All das war der Nährboden für den Verbrecher Adolf Hitler, der es verstand, den Stolz der gedemütigten und gebrochenen Nation wie ein Trugbild wieder herzustellen.

In bewegenden Bildern, mit Dokumenten und Wissen über die Zeit dieses großen Krieges, zeigt der Autor Eduard Breimann auf, erinnert an eine Epoche, die das 20. Jahrhundert maßgeblich beeinflusste.

„Dieser Krieg und seine Folgen betrafen und berührten Dormagen genauso wie die anderen Städte, wie alle Menschen in Deutschland. Heute fehlen uns die Zeugen, sie haben ihre Erlebnisse zumeist mit ins Grab genommen, haben über das Entsetzlich, was in den Schützengräben vor Verdun geschah, immer geschwiegen. Aber wir, die nun zwei „Große Kriege“ erlebt haben, müssen es wach halten, müssen erinnern. Das 100-jährige ist ein willkommener Anlass“, sagt Eduard Breimann.