Im Auftrag der Volkshochschule - VHS -  Dormagen, vertreten durch Frau Stefanie Heydenreich, wird der Autor Eduard Breimann am Donnerstag, dem 20. November 2014 seinen 4. Vortrag in diesem Jahr an der VHS Dormagen halten.

Nach dem großen Vortrag "Schicksalgemeinschaft Rhein-Deich-Stadt Dormagen", dem Bilder-Vortrag zum 100.jährigen Beginn des 1. Weltkriegs "Mit Freuden hinein - mit Trauer und Entsezen zurück" und dem kombinierten Bildervortrag mit Lesung aus dem Roman "Das Märchen von den Harfenklängen", mit dem Breimann an das Konzentrationslager Ravensbrück erinnert, folgt nun ein neues düsteres Kapitel der deutschen Geschichte: Zwangsarbeit im 3. Reich. Auch diese Veranstaltung kombiniert Bilder aus der Zeit mit Leseproben aus dem Roman "Das fremde Land".

Um 19:00 Uhr beginnt die Veranstaltung und endet gegen 20:30 Uhr. Die VHS erwartet dazu frühzeitige Anmeldungen unter 02133-257 218 oder über die Homepage der VHS: http://www.vhsdormagen.de 

Zum Bilder-Vortrag:

Bevor er sich an diesem Abend den Protagonisten im Roman – Aja und Wladimir - zuwendet, stellvertretende für alle Zwangsarbeiterkinder das harte Schicksal im "fremden Land"aufzeigt, führt der Autor Eduard Breimann zuerst in einem Bilder-Vortrag die damalige Praxis vor, das gewissenlose Handeln der Mächtigen im Nazi-Staat, die brutale Ausnutzung der wehr- und hilflosen Menschen. "Damit die Zuhörer verstehen und begreifen, wovon dieses Buch handelt und was den beiden Protagonisten, diesen russischen Kindern, in Deutschland wiederfahren ist", erklärt der Dozent und erklärt:

"Mehr als 10 Millionen Zwangsarbeiter waren von 1941-1945 im Deutschen Reich eingesetzt. Wer waren diese Zwangsarbeiter?

-          Kriegsgefangene aus vielen Nationen

-          So genannte „Freiwillige Fremdarbeiter“

-          Zwangsweise verschleppte Menschen

Sie kamen aus Frankreich und den eroberten Ländern im Osten. Es waren Kinder, Frauen und Männer.

Die jüngsten Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen waren 10 Jahre alt! Viele starben, wurden namenlos begraben! Überlebende kamen krank in ihre Heimat zurück! Sie waren traumatisiert, verkrochen sich, verbargen und begruben ihr Erlebnis.

Und nicht wenige hatten die Botschaft der Nazis verinnerlicht: „Ihr seid Untermenschen!“ Und so behandelten sie diese Zwangsarbeiter auch."

Mit packenden, authentischen Fotos und Dokumenten berichtet Breimann von dieser Zeit und der Selbstverständlichkeit, mit der Firmen, Landwirte, Handwerksbetriebe diese Menschen vereinnahmten. Oft genug unter unmenschlichen Bedingungen.

Direkt nach dieser „Einstimmung“ liest Breimann Abschnitte aus dem Roman „Das fremde Land“, das heute auch in Moskau, zum Beispiel an den Schulen, als erstes Buch des „Tätervolks“ zu dem Kapitel Zwangsarbeit verbreitet ist.

 Ankunft russische Zwangsarbeiter in Köln

Ankunft russischer Zwangsarbeiterinnen mit ihren Kindern und männliche Zwangsarbeiter

Zum Buch: „Das fremde Land“

In farbigen Bildern schildert der Roman "Das fremde Land" vor allem das Leben der Hauptprotagonistin, Angela Pawlowska, Aja, einer einfachen, warmherzigen Landarbeiterin im Russland der Stalinzeit, ihre dramatischen Erlebnisse im kleinen Dorf an der Desna, sowie ihre Zwangsverschleppung nach Deutschland und ihre bösen Erfahrungen, die sie hier machen musste und schließlich die Erschütterungen, die der Besuch im Deutschland der Gegenwart bei ihr auslösen. Im Kontrast dazu steht das heutige Geschehen in der kleinen rheinischen Stadt, wo sich Schüler einer Gesamtschule mit einem Projekt dafür einsetzen, dass den ehemaligen Zwangsarbeitern durch Auszahlung der zustehenden Entschädigungen endlich ein wenig Recht geschieht. Äußerst glaubwürdig und ergreifend zeigt Eduard Breimann, wie die Geschichte, über Jahrzehnte hinweg, die früheren Geschehnisse mit den heute Lebenden verstrickt. Schüler, Lehrer, Unternehmer, Journalisten und Politiker spielen hier Rollen, die uns vertraut sind und auf intensive Weise eigenes Erleben bestätigen. Eduard Breimann versteht es in seinem neuen Roman, ein immer noch heikles Thema, das heutige Problem mit den Zwangsarbeitern des letzten Weltkriegs in Deutschland, auf eine unter die Haut gehende Weise, spannend und anrührend darzustellen. Der Roman beleuchtet Vergangenheit und Gegenwart, das Leben in Russland, wie auch die Verwicklungen, die durch das Eintreten einer Schüler-Projektgruppe für eine zügige Entschädigung, in einer rheinischen Kleinstadt ausgelöst werden.

Das fremde Land neu