100 Jahre Bayerwerk Dormagen – der 1. Weltkrieg – die Heimatfront

Liebe Geschichts-Interessierte,

ich bitte Sie, lesen Sie diese Einladung und kommen Sie zu diesem besonderen Vortrag. Natürlich müssen Sie sich dazu anmelden und auch das wird hier zum Schluss beschrieben. Es würde mich freuen, wenn ich Sie an diesem Vortragsabend begrüßen könnte.

Eine sehr frühzeitige Anmeldung ist erforderlich, denn nur so können Sie sicher sein, dass Sie noch einen Platz bekommen; die Zahl der zugelassenen Plätze ist relativ gering.

Worum geht es?

Im Rahmen des 100-jährigen Bestehens, das das Bayer-Werk Dormagen in diesem Jahr feiert, wird in der VHS Dormagen eine Kombination aus Bilder-Vortrag, Ausstellung und einer Rundfahrt durch den CHEMPARK angeboten (siehe auch VHS-Katalog).

Die VHS bat mich, als Dozent den Vortrag „Werk und Stadt - 100 Jahre Bayer und Dormagen" auszuarbeiten und ihn am 17. November um 19 Uhr in der VHS, Langemarkstraße, zu halten.

Mehr als 1/2 Jahr Recherchen in spezieller Literatur, einer Promotion, in den Archiven bei Bayer in Leverkusen und dem hiesigen Kreisarchiv – ergänzt um zahlreiche Daten und Bilder aus meinem eigenen Bestand, haben einen Vortrag wachsen und gedeihen lassen, der ganz sicher einmalig ist.

-        Wer hat schon eine Vorstellung davon, wie es 1917 - vor 100 Jahren - hier aussah, als Worringen und Dormagen noch kleine Dörfer waren?

-        Wer kann sich unsere „Heimatfront“ im 1. Weltkrieg vorstellen, als Hunger und Not herrschten?

-        Wer kann sich vorstellen, warum und wie die Grundsteine für „Unser Werk“ gelegt wurden?

-        Wurden im Werk Sprengstoffe hergestellt und Garanten abgefüllt?

-        Was bedeutete das alles für Worringen und Dormagen?

-        Was stimmt an den Erzählungen über die Giftgas-Produktion?

-        Gab es hier tatsächlich eine Giftgas-Abfüllung?

-        Gab es damals schon Zwangsarbeit im Werk?

-        Wer weiß, wie es den „Hausfrauen“ erging, die plötzlich in der Industrie gefordert wurden?

-         

Viele Angriffe auf das Werk und seine Verantwortlichen aus dieser Gründerzeit finden auch heute noch statt. Was daran ist berechtigt, was ist gelogen? War Carl Duisberg wirklich der Scharlatan, der Giftmischer? Was geschah damals wirklich?

Die Antworten darauf gibt dieser Vortrag, der belegt und bestätigt und der Gerüchten widerspricht. Das und vieles mehr, werden die Anwesenden an dem Veranstaltungsabend – belegt mit vielen Bildern – sehen und erleben können. Erstaunliche Fakten die für manche Überraschung sorgen, machen diesen „Jubiläumsvortrag“ zu einem besonderen Ereignis.

Am 17. November um 19 Uhr also, beginnt die Veranstaltung in der Volkshochschule. Wichtig ist, dass ihr euch sich so früh wie eben möglich anmeldet, denn die Zahl der Plätze ist beschränkt. Wie das geht, das lest hier unter dem Text der VHS.

 

Anmeldung erforderlich!

Kurs-Nr.: AB1019

Kosten: 8,00 €/Person

Termin: Fr. 17.11.2017, 19:00 - 20:30 Uhr

Volkshochschule Dormagen, Langemarkstraße 1 – 3, 41539 Dormagen

Tel.: 02133/257-238         

Öffnungszeiten der Volkshochschule

Montag bis Mittwoch:   8.30 bis 12.00 Uhr, 14.00 bis 16.00 Uhr

Donnerstag:                    14.00 bis 18.00 Uhr

Freitag:                             8.30 bis 12.00 Uhr Liebe Geschichts-Interessierte,

 

Ein hochinteressanter Rückblick, eine Betrachtung ohne eine rosarote Brille: Dormagen vor 100 Jahren. Die Auswirkungen des 1. Weltkriegs, der 1917 zu letzten, verzweifelten Kraftanstrengungen führte; bei den kämpfenden Truppen, aber auch in der Heimat, der "Heimatfront", wie es hieß. In diesem gegliederten Vortrag sollen verschiedene Aspekte beleuchtet, viele Fragen geklärt, Gerüchte, Vorwürfe und Unterstellungen zur Kriegswaffenproduktion angesprochen werden.

1. Der 1. Weltkrieg war 1917 in vollem Gange; noch hofften alle auf ein für das Deutsche Reich gutes und baldiges Ende. Und dieser Krieg prägte das Leben auch hier im Dorf Dormagen, in Zons, Nievenheim und den anderen Gemeinden, die heute zur Stadt Dormagen zusammengewachsen sind. Fehlende Lebensmittel, medizinische Mängel, sich ausbreitende Krankheiten, Trauer über Gefallene und verzweifelte Hoffnungen, prägten das Leben der Menschen im "friedlichen" Rheinland.

2. Das Bayerwerk Dormagen wurde aufgebaut, nahm 1917 die Produktion kriegswichtiger Stoffe auf. Dazu wurden mehr als 2.000 Menschen benötigt. Das musste Auswirkungen haben auf alle umliegenden Gemeinden. Wie sahen sie aus? Welche Folgen hatte das für das Leben der Menschen in den umliegenden Dörfern? "Heimatfront" hieß es und das betraf Frauen, Kinder und alte, wehruntaugliche Männer, die mit den Kriegsfolgen in der Heimat lebten.

3. Es müssen Fragen geklärt werden, die sich um die Produktion von Sprengstoff-Komponenten und Giftgas drehen. Materiealien, deren Einsatz an den Fronten entsetzliche Folgen hatten. Haben die Gegner von Bayer Recht, die hier mit Schuldvorwürfen auch heute noch operieren? Was ist damals wirklich geschehen, wer hat Verantwortung für die fürchterlichen Kriegsgräuel?

4. Die Ansiedlung eines solchen Werkes, in dem viele Menschen arbeiten mussten, konnte nicht ohne gravierende Auswirkung auf die umliegenden Gemeinden bleiben. Wie veränderte das das Leben in den Dörfern? Wer arbeitete im Werk? Wie sah die Rolle der Frau in dieser Umbruchszeit aus? Fast alle arbeitsfähigen Männer befanden sich im Krieg, waren bereits gefallen, krank, verletzt oder in Gefangenschaft geraten. Konnten die hier lebenden Frauen die Lücke füllen, waren sie dazu gewillt, geeignet, wie wurden sie, die bisher für "Heim, Herd und Kind" zuständig waren, behandelt?

Am 3. März 2017, war ich als Ehrengast, zum Dank für meine Hilfe beim Erstellen der Ausstellung, im Dormagener Bayer Chempunkt, dem Ort für Treffen von Besuchern und den Vertretern von Bayer. Und das Besondere: Diese grandiose Ausstellung, über 100 Jahre Bayerwerk Dormagen, wird anlässlich meines Vortrags am 17.11. für einen Tag in der VHS aufgebaut.