Gras - noch grün und saftig - legt sich ermattet

 

Silbrige Pappelblätter rauschen unaufhörlich

 

Gedrungene Kopfweiden schweigen ergeben.

 

 
Ein graues Tuch, bewegungslos hängt der Himmel

 

Die Schritte knirschen schrill auf lockerem Kies

 

Warum ist mein Atem heute so erschreckend laut?

 

 
Ein gelber Kiesel, uralt, glatt, vom Wasser umspielt

 

  Unzählige Steine, alle Formen, kalt und trostlos

 

Ich sitze still auf Millionen Jahre Erdgeschichte.

 

 
Schwarz strömt der Fluss, wuchtig, träge und lautlos

 

Kabbelige Wellen umspielen, schleifen das Gestein,

 

Wie mag das nasse, versteckte Leben da unten sein?

 

 
Stöhnend quält sich das schwere Schiff stromauf

 

Schlaff hängt die bunte Fahne, will sich nicht zeigen

 

Hinter kleinen Fenstern wird Leben sein; Küchenduft?

 

 
Schwarze Wächter endlos, sitzen auf baumelndem Draht

 

Lauernd, hellwach, unterhalten sich schnäbelnde Vögel

 

Gelbe Schnäbel putzen rastlos glänzendes Gefieder.

 

 
Gerüche von Fisch, Öl und Tot schweben in der Luft

 

Alle Gedanken sind blockiert, Stille kann auch quälen

 

Ein heiserer Schrei ertönt über meinem Kopf, verhallt.

 

 
Ein Falkenpaar kreist um einen unsichtbaren Punkt

 

Bewegung und Leben - wenigstens für einen Moment

 

Der schwarze Schwarm steigt auf, wirft sich kreischend in die Luft.

 

 
Rauschen, Krächzen, Flattern, Brausen - dann wieder Stille

 

Sie sitzen wieder traurig, schweigen noch, putzen sich

Diese Stille - friedvoll, oder ahnend, unheilvoll?