Susanne Härpfer hat für die Webseite der Juristen das Buch "Das Projekt Hannibal - Der Fall Barschel" gelesen und kommentiert.
Susanne Härpfer gilt als anerkannte, seriöse Rezensentin, die unter anderem für die "ARD", den "Spiegel", die "Süddeutsche Zeitung" und die "taz" schreibt.
Die Rezensentin kommt insgesamt zu einem sehr positiven Urteil, obschon sie mit der einen oder anderen Richtung des Romans nicht vollständig einverstanden ist.
Aus rechtlichen Gründen kann an dieser Stelle die gesamte Rezension nicht wiedergegeben werden. Die wesentlichen Aussagen seien hier zitiert und kommentiert:
1. "In der Mitte des 400-Seiten Buchs finden sich in der Tat kaum
bekannte
Fakten über U-Boot-Lieferungen, die durch reale Akten belegt sind.
Dieses Schmankerl ist ein Fundstück für Insider, das aber leider nicht
weiter in die Handlung des Buchs integriert wird."
Mein Kommentar: Das hätte auf einen "Nebenkriegsschauplatz"
geführt, der nicht zum eigentlichen Thema gehörte.
2. "Real auch die Beschreibung der Lieferung von Waffen und
Ausrüstungsgegenständen über Dänemark.
Die
Schlusskapitel stützen sich weitgehend auf der Schilderung der
möglichen Abläufe, wie sie sich auch im Abschlußbericht der
Staatsanwaltschaft finden."
Mein Kommentar: Dem kann man nicht widersprechen.
3. "Hätte sich der Krimi nicht den Fall Barschel explizit auf den Titel
geschrieben, könnte man ihn durchaus als deutschen Michael Crichton
loben – Handlung und plot points sind richtig getimt."
Mein Kommentar: Das ehrt mich. Immerhin gilt dieser Michael
Crichton
als einer der Thrillerschreiber.Und eines ist doch klar: Uwe
Barschel und das Mysterium seines Todes geben den roten Faden in diesem
Roman. Und Uwe Barschel zum Hauptprotagonisten zu machen, ist für einen
Romanschreiber unmöglich. Der Protagonist muss (über)leben, muss
siegen; das erwartet der Leser, der sich mit der Hauptfigur
identifiziert.
4. "Gewagt jedoch die These, der Medienreferent Uwe Barschels sei von
Teilen des israelischen Geheimdienstes Mossad gekauft und beauftragt
worden, um so Uwe Barschel gefügig zu machen."
Mein Kommentar: Wunderbar! So soll es sein! Ein Thriller ohne
Wagnis? Besser geht es nicht.
Nun noch zu den wenigen positiven Bemerkungen. Hier sei die Wesentlichste angeführt:
5. "Das Gros des umfangreichen Romans allerdings ist eine frei
erfundene
Krimihandlung um eine BND-Mossad-Intrige die auf dem umstrittenen Buch
Victor Ostrovskys aufzubauen scheint. Dazwischen häufig Sex und
Gewalt.
Dies nimmt leider wieder viel von der Glaubwürdigkeit,...
Mein Kommentar: Frau Härpfer hat sicher genug Erfahrung, um zu
wissen, dass ein Roman, speziell ein Thriller, nicht ohne Gewalt und
Sex auskommen kann, wenn er real daher kommen soll und den Leser in den Stoff hineinziehen will. So ist es nun mal, dieses Leben, und das ist aus kaum einem Thriller wegzudenken. Ich kann keinen
sterilen Roman schreiben, der dann doch nur noch ein Sachbuch wäre.
Ich bedanke mich ausdrücklich bei Susanne Härpfer für ihre sachliche Rezension.